Bis zu 1500 Bedürftige werden pro Woche in der Mainzer Tafel versorgt. Und das fast ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement und Spendengelder. Die Jusos Mainz haben auf Einladung des Vorsitzenden Adolf Reuter den Helferinnen und Helfern einen Besuch abgestattet und sich einen Eindruck von der Arbeit gemacht.
Freitag Mittag, die Tafel ist gut besucht – ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kümmern sich um die Bedürftigen, denen es an Geld für ausreichend Lebensmittel fehlt. Rund 150 Ehrenamtliche engagieren sich für die Mainzer Tafel. Sie holen Lebensmittel an den Supermärkten ab, organisieren oder teilen die Lebensmittel an die Bedürftigen aus. Bis zu 10 Tonnen gehen hier so pro Woche über die Theke. Die Hilfe in Anspruch nehmen kann jede*r, der*die einen Sozialausweis besitzt und mit diesem einen Tafelausweis beantragt hat. Einmal pro Woche können sich die Bedürftigen damit Lebensmittel bei der Mainzer Tafel abholen. Der Verein finanziert sich hauptsächlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und kann damit gerade so die laufenden Kosten, wie Miete, Versicherungen und Sprit, decken.
Der Vorsitzende der Tafel, Adolf Reuter, stand den Jusos vergangene Woche Rede und Antwort. „Für uns gibt es nur Bedürftige“, betont er auf die Frage, wer die Hilfe der Tafel in Anspruch nehme. Dabei gebe es aber schon Bevölkerungsgruppen, die schneller und öfter in Armut rutschen. Besonders alte Leute oder Alleinerziehende seien bedürftig. Vor allem die steigenden Mieten treiben die Bedürftigen in die Armut. Hier musss dringend angesetzt werden, um Armut sowohl kommunal in Mainz, als auch deutschlandweit zu bekämpfen.
Neben den zahlreichen Bedürftigen ist auch die Lebensmittelverschwendung ein Grund, der die Helfer*innen zu ihrem Engagement antreibt. Ursprünglich wurde der Verein gegründet, um die Massen an Lebensmitteln, die in Supermärkten übrig bleiben, zu retten. „Ich wäre froh, wenn es keine Tafeln mehr gibt. Das würde bedeuten, dass keine Menschen mehr bedürftig sind und dass im Supermarkt nicht mehr Lebensmittel angeboten, als gekauft werden“, so Adolf Reuter. Lebensmittel, die am Freitag Nachmittag übrig bleiben, verschenkt die Tafel daher an Obdachlose, die keinen Tafelausweis haben.
Die Jusos Mainz bedanken sich herzlich für die Einladung und den regen Austausch.