Jusos Mainz/Daniel Baldy: „Es geht schon lange nicht mehr um Corona“

Die Jusos Mainz und der Bundestagsabgeordnete Daniel Baldy (SPD) rufen für den kommenden Montag zu den Protesten gegen den Mainzer „Schildermarsch“ auf. Wir stehen Verschwörungsmythen und rechtsextremen Ideologien entschieden entgegen. Die Verharmlosung von COVID-19 hat in Mainz keinen Platz!

Beim Mainzer „Schildermarsch“ wurden zuletzt etwa 350 Teilnehmer*innen gesichtet, die mit teils menschenverachtenden und antisemitischen Schildern durch die Mainzer Altstadt ziehen. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Teilnehmer*innenzahl gestiegen. Parallel finden vielerorts unter dem Deckmantel der „Spaziergänge“ unangemeldete Demonstrationszüge statt.

Die Motivation der Teilnehmenden seien vielfältig, wie die Co-Vorsitzende der Jusos-Mainz, Antonia Rosskopp, bemerkt: „Vom verunsicherten Vater, der am Nutzen einer Kinderimpfung zweifelt, bis hin zur Mechanikerin, die sich gegen die Maskenpflicht während einer Achtstundenschicht ausspricht. Es ist eine Bandbreite an Gründen.“

Die Coronaschutzmaßnahmen berühren unseren Lebensalltag in enormem Ausmaß: von der Impfung über die Maske bis hin zum Schulalltag der Kinder. Sorgen sind verständlich, werden allerdings auch von Verschwörungsdenker*innen und antidemokratischen Kräften in Beschlag genommen:

„Spaziergänge und Coronademonstrationen breiten einen Deckmantel aus und verzerren die Realtität. Keine noch so großen Sorgen und Ängste, kein noch so großer Frust und keine politischen Meinungsverschiedenheiten in der Coronapolitik rechtfertigen den Schulterschluss mit rechts!“, so Baldy.

Baldy und Rosskopp sind sich einig: „Es geht schon lange nicht mehr um Corona, es geht um so viel mehr.“

Derweilen ist besonders der Vergleich mit den Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes ein wiederkehrendes Motiv auf den bundesweiten Coronademonstrationen. Solche Vergleiche stellen eine Verharmlosung des Holocaust und gleichzeitig eine Abschätzung aller Opfer der Corona-Pandemie dar. Es werden politisch und thematisch Brücken gebaut, die gefährlich für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie sind. „Diese Spaziergänge sind ein Cocktail aus Besorgnis und Verschwörungsmythen, garniert mit rechten Ideologien. Dieser Cocktail ist toxisch!“ kommentiert Rosskopp.

Sie fährt fort: „In der Pandemie sitzen wir alle im selben Boot. Viel zu viele mussten wir auf dieser Fahrt schon verlieren, doch das Ufer fast in Sicht. Während wir rudern, werfen diese Schwurbler*innen den Anker. Dabei kommen wir nur gemeinsam voran!“

Uns alle beunruhigt dabei auch das aktuelle Infektionsgeschehen: Auch in Mainz hat die 7-Tage-Inzidenz mittlerweile die Schwelle von 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen überschritten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, solidarisch durch die Krise zu gehen. Nur so kann die Verbreitung von Corona-Infektionen reduziert werden. Die Leugnung der Coronapandemie, das provokante Ignorieren der Maskenpflicht und die Ablehnung der Schutzimpfung von Seiten der sogenannten „Querdenken“-Szene birgt ein zusätzliches gesellschaftliches Gefahrenpotential.

„Die Impfung ist sicher und sie rettet Leben. Informieren Sie sich und lassen Sie sich impfen und boostern“, so betont es auch der Bundestagsabgeordnete Baldy nochmals.