Jusos Mainz verurteilen die Schließung des Karstadt in der Ludwigstraße

Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens für den angeschlagenen Konzern Galeria Kaufhof Karstadt GmbH werden bundesweit über 60 Kaufhäuser geschlossen. In Mainz ist der Karstadt in der Ludwigstraße betroffen und mit ihm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in eine unsichere Zukunft blicken. Hierzu erklärt Jana Schneiß, Vorsitzende der Jusos Mainz:

„Die beiden Warenhäuser Karstadt und Kaufhof sind zentrale Einkaufsmöglichkeiten in der Mainzer Innenstadt. Sie gehören mit ihrer langen Firmen- und Standortgeschichte fest zum Mainzer Stadtkern. Für viele Mainzerinnen und Mainzer sind die beiden Traditionshäuser unverzichtbar und nicht aus dem Einkaufsalltag wegzudenken. Noch dramatischer ist, dass mit der geplanten Schließung von Karstadt ein Garant für zahlreiche tarifgebundene Jobs in Mainz wegfällt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zurecht bis zuletzt auf den Konzern vertraut – und wurden jetzt enttäuscht. Für die Mainzer Innenstadt stellt das eine große Herausforderung dar, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen irreparablen Vertrauensverlust. Wir stehen an der Seite der Beschäftigten und fordern ganz konkret faire Übergangsregelungen und Übergangsbeschäftigung sowie unterhaltssichernde Abfindungen für diejenigen, die nun ihre Jobs verlieren.“

Die Filialschließungen stehen in der ganzen Bundesrepublik in der Kritik. Die Galeria Kaufhof Karstadt GmbH habe nicht nur unter der Corona-Krise gelitten, sondern werde nun auch Opfer eigener Versäumnisse. Hierzu erklärt Oskar Grimm, Co-Vorsitzender der Jusos Mainz:

„Galeria Kaufhof Karstadt erklärt, die Filialschließungen und Kündigungen seien notwendig, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern – dieses Argument sind wir leid. Hier werden die Altlasten eines Unternehmens auf die Beschäftigten abgewälzt, die selbst über Nacht informiert wurden. Die Konzernchefs haben es versäumt, mit der Verschmelzung der beiden Marken ein Aufbruchssignal zu senden und die Läden zukunftsfest zu machen. Das hat mit sozialverträglicher Unternehmensführung nichts zu tun. Für uns waren Galeria Kaufhof und Karstadt bislang Traditionswarenhäuser, in denen durch starke Tarifbindung gute Arbeitsplätze garantiert werden konnten – zuletzt durch den letzten Tarifabschluss mit ver.di im Dezember 2019. Jetzt sollen 6.000 Menschen ihr Auskommen verlieren. Und wir bezweifeln ernsthaft, dass die Führungsetage von Galeria Kaufhof Karstadt das als Problem wahrnimmt.“