„Der Staat gegen Fritz Bauer“ – spannend und lehrreich!

Fritz Bauer war Jude, Sozialdemokrat und ab 1956 Generalstaatsanwalt in Hessen. Der Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ zeigt die Widerstände, mit denen Fritz Bauer in der noch jungen Bundesrepublik bei seinem Vorhaben, den hochrangigen Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann vor Gericht zu stellen, zu kämpfen hatte. Die Jusos Mainz führten den Film am Donnerstagabend im Rahmen ihres Film-Abends vor.

Zur Einführung gab es hierzu einen Vortrag von Torsten Reibold, Europareferent der israelischen Organisation Givat Haviva, die in der jüdisch-arabischen Verständigungsarbeit tätig ist. Reibold beschrieb eindrücklich die Herausforderungen und Problematiken beim Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat in den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland, als große Teile der Gesellschaft noch mit dem Nazi-Regime und dessen Verbrechen direkt oder indirekt verbandelt waren.

Zudem gab Reibold einen spannenden Einblick in die Biographie von Fritz Bauer und schilderte ausführlich dessen herausragende Leistungen im Zusammenhang mit der Aufklärung von NS-Verbrechen, etwa im Rahmen der „Auschwitz-Prozesse“ und seinen maßgeblichen Einfluss auf die teils heute noch gültige Rechtssprechung in Holocaust-Prozessen.

Im Anschluss an die Filmvorführungen wurden trotz später Stunde gemeinsam mit dem Referenten aufgekommene Fragen und einzelne Aspekte des Films und der ihm zugrunde liegenden Historie diskutiert. Dies rundete einen spannenden und für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr lehrreichen Abend ab.

Die Jusos Mainz danken Torsten Reibold sehr herzlich für seine Zeit und seinen hervorragenden und lebendigen Vortrag, der es allen ermöglicht hat, die Handlung des Films besser und fundierter verstehen und einordnen zu können!